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27. Oktober 2007
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Holzverarbeitungszentrum (HVZ): Kanton Bern und Müntschemier bieten zusätzlichen Standort an

aid. Unter dem Projektnamen „Holz und Energie im Kanton Bern“ wurde das Projekt einer Grosssägerei im Schweizer Mittelland in den letzten Monaten intensiv weiterbearbeitet. Dabei wurde neben Niederbipp ein weiterer möglicher Standort in Müntschemier evaluiert. Die Regierungsräte Werner Luginbühl und Andreas Ricken¬bacher legten zusammen mit dem Gemeinderat und den Investoren das weitere Vorgehen fest und leiteten die Planung ein. Am 14. November 2007 um 20 Uhr findet in Müntschemier ein Informationsanlass für die Öffentlichkeit statt. Der definitive Standortentscheid dürfte Anfang 2008 fallen.

Für die zusätzliche Nutzung des Rohstoffes Holz braucht es eine industrielle Verarbeitungsmöglichkeit. Zudem ermöglicht Holz als nachwachsender Rohstoff eine dezentrale Stromerzeugung. An der neusten Lagebeurteilung zwischen den Investoren und der Delegation des Regierungs¬rates des Kantons wurde deshalb erneut bekräftigt, im Kanton Bern eine Grosssägerei zu realisieren und die seitens Kanton und Gemeinden notwendigen, planerischen Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen. Es werden jedoch keine Förderinstrumente wie Steuererleichterungen oder Einzelbetriebsförderungen eingesetzt.

Mit dem Vorprojekt Holzverarbeitungszentrum HVZ Niederbipp wurden die Auswirkungen einer Grosssägerei im Kanton Bern konkretisiert. Das Projekt läuft neu unter dem Namen„H + E Holz und Energie im Kanton Bern“. Es umfasst im Endausbau eine Grosssägerei mit einer Kapazität von einer Million Kubikmeter Schnittholz pro Jahr, ein Holzheizkraftwerk mit einer Leistung von 40 Megawatt und eine integrierte Holzpelettsproduktion von 120’000 Tonnen pro Jahr. Der Flächenbedarf beträgt weiterhin etwa 21 Hektaren. Die Investitionen sind mit rund 200 Millionen Franken veranschlagt. Vorgesehen sind 180 Voll- und Teilzeitarbeitsplätze.

Parallel zur Weiterbearbeitung des Vorprojektes am Standort Niederbipp hat der Kanton mögliche Alternativstandorte geprüft. Dabei wurde in Müntschemier ein geeigneter Standort gefunden, der an die bestehende Arbeitszone angrenzt. Der Gemeinderat von Müntschemier unterstützt die Weiterverfolgung des  Vorhabens und die Erarbeitung der Planungsgrundlagen. Der Standort Müntschemier wird nun auf den gleichen Informationsstatus wie der Standort Niederbipp gebracht. Der Information derÖffentlichkeit am Standort Müntschemier wird grosse Bedeutung beigemessen. Die involvierten Grundeigentümer wurden bereits vorinformiert. Am 14. November 2007 ist um 20 Uhr einöffentlicher Informationsanlass zum Projekt in der Turnhalle Müntschemier vorgesehen.

Das Vorprojekt der Koho Swisswood AG zur Realisierung eines Holzverarbeitungszentrums am Standort Niederbipp wurde in der Periode März bis Juni 2007 extern beurteilt. Die Resultate wurden derÖffentlichkeit am 2. Juli 2007 anlässlich einer Orientierungsversammlung in Nieder¬bipp vorgestellt. Obwohl sich der Gemeinderat von Niederbipp damals in einer ersten Stellung¬nahme gegen das Projekt HVZ ausgesprochen hatte, wurde in Absprache mit der Regierungs¬delegation das Vorprojekt aufgrund der grossen Bedeutung weiter bearbeitet. Insbesondere wurden durch die Investoren die¬jenigen Bereiche optimiert, die aufgrund der externen Beurteilung negativ ausgefallen waren. Gestützt auf die erhärteten Grundlagen hat der Gemeinderat von Niederbipp seine erste Stellungnahme jedoch bestätigt. Er spricht sich weiterhin gegen eine Grosssägerei aus.

Bis Ende Jahr sollen die Vorverträge mit den Grundeigentümern und der Planungsvertrag zwischen den Investoren, den Gemeinden und dem Kanton abgeschlossen sein. Der Standortentscheid ist für Anfang 2008 vorgesehen. Dieöffentliche Mitwirkung wird voraussichtlich im Frühjahr 2008 erfolgen. Der Baubeginn ist abhängig vom weiteren Verfahren und dürfte im Herbst 2008 erfolgen.

 

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