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03. Dezember 2009
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Neues Konzept zum Umgang mit dem Biber im Grossen Moos

Mit einem Managementkonzept will der Kanton Bern das Zusammenleben von Biber und Mensch im Grossen Moos verbessern. Das Konzept schafft einerseits die Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung der in der Schweiz geschützten Tierart. Anderseits enthält es Anweisungen für den Umgang mit Biberschäden.

Im 19. Jahrhundert wurde der Biber in der Schweiz beinahe ausgerottet. Ab 1950 wurde das Nagetier wieder angesiedelt und ist seit 1962 geschützt. Seit rund zehn Jahren hat es sich auch im Kanton Bern etabliert. Allerdings kommt es seit rund zwei Jahren vermehrt zu Konflikten– namentlich im Grossen Moos. Hier werden durch den Bau von Biberdämmen Drainageleitungen verstopft, mit negativen Folgen für den Gemüseanbau. Die Biber beschädigenüberdies auch zum Teil die Dämme der Kanäle. Vor diesem Hintergrund hat Jagdinspektor Peter Juesy eine breit abgestützte Arbeitsgruppe eingesetzt, die ein zeitlich gestaffeltes Managementkonzept erarbeitet hat.

Das Konzept soll das Zusammenleben von Mensch und Biber im Grossen Moos verbessern. Es setzt voraus, dass die Menschen die Existenz der Biber anerkennen, aber auch die Nutzungsbedürfnisse des Menschen (Gemüsekulturen, Kanalbau) respektiert und berücksichtigt werden. Es wird unterschieden zwischen der kurz- und mittelfristigen Schadensbehebung sowie langfristigen Präventions- und Abwehrmassnahmen.

Falls die Schäden trotz vorbeugender Massnahmen zunehmen sollten, sind bei Stau- oderÜberschwemmungsgefahr von Kanälen in Managementzonen„Rot“ (Biber ist wenig willkommen), die Unterhaltsequipen gemäss Konzept bemächtigt, Sofortmassnahmen zu treffen (unter Einbezug der Wildhüter). Sollten die Schäden das tragbare Massüberschreiten und Verhütungsmassnahmen nicht zum Ziel führen, können Biber umgesiedelt oder allenfalls abgeschossen werden. In solchen Fällen berät die Kerngruppe„Biber“, in der das Jagdinspektorat, die Biberschutzstelle Schweiz, Pro Natura und die Kommission für Jagd und Wildtierschutz vertreten sind, die Volkswirtschaftsdirektion. Die Direktion stellt gegebenenfalls einen entsprechenden Antrag an das Bundesamt für Umwelt.

In Managementzonen„Grün“ (Biber ist willkommen und kann sich ansiedeln und ausbreiten) wird die Situation beobachtet und falls nötig werden Präventionsmassnahmen ergriffen. Bei der Sanierung der Kanäle werden zukünftige Konflikte mit dem Biber durch geeignete Präventionsmassnahmen reduziert.

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