Im 19. Jahrhundert wurde der Biber in der Schweiz beinahe ausgerottet. Ab 1950 wurde das Nagetier wieder angesiedelt und ist seit 1962 geschützt. Seit rund zehn Jahren hat es sich auch im Kanton Bern etabliert. Allerdings kommt es seit rund zwei Jahren vermehrt zu Konflikten– namentlich im Grossen Moos. Hier werden durch den Bau von Biberdämmen Drainageleitungen verstopft, mit negativen Folgen für den Gemüseanbau. Die Biber beschädigenüberdies auch zum Teil die Dämme der Kanäle. Vor diesem Hintergrund hat Jagdinspektor Peter Juesy eine breit abgestützte Arbeitsgruppe eingesetzt, die ein zeitlich gestaffeltes Managementkonzept erarbeitet hat.
Das Konzept soll das Zusammenleben von Mensch und Biber im Grossen Moos verbessern. Es setzt voraus, dass die Menschen die Existenz der Biber anerkennen, aber auch die Nutzungsbedürfnisse des Menschen (Gemüsekulturen, Kanalbau) respektiert und berücksichtigt werden. Es wird unterschieden zwischen der kurz- und mittelfristigen Schadensbehebung sowie langfristigen Präventions- und Abwehrmassnahmen.
Falls die Schäden trotz vorbeugender Massnahmen zunehmen sollten, sind bei Stau- oderÜberschwemmungsgefahr von Kanälen in Managementzonen„Rot“ (Biber ist wenig willkommen), die Unterhaltsequipen gemäss Konzept bemächtigt, Sofortmassnahmen zu treffen (unter Einbezug der Wildhüter). Sollten die Schäden das tragbare Massüberschreiten und Verhütungsmassnahmen nicht zum Ziel führen, können Biber umgesiedelt oder allenfalls abgeschossen werden. In solchen Fällen berät die Kerngruppe„Biber“, in der das Jagdinspektorat, die Biberschutzstelle Schweiz, Pro Natura und die Kommission für Jagd und Wildtierschutz vertreten sind, die Volkswirtschaftsdirektion. Die Direktion stellt gegebenenfalls einen entsprechenden Antrag an das Bundesamt für Umwelt.
In Managementzonen„Grün“ (Biber ist willkommen und kann sich ansiedeln und ausbreiten) wird die Situation beobachtet und falls nötig werden Präventionsmassnahmen ergriffen. Bei der Sanierung der Kanäle werden zukünftige Konflikte mit dem Biber durch geeignete Präventionsmassnahmen reduziert.
Mediendokumentation
- Kurzfassung des Managementkonzepts für den Umgang mit dem Biber (PDF 266 KB)
FaunAlpin - Referat Andreas Boldt, FaunAlpin (PDF 18 KB)
Managementkonzept für den Umgang mit dem Biber im Grossen Moos - Folienreferat Andreas Boldt, FaunAlpin (PDF 3351 KB)
Managementkonzept für den Umgang mit dem Biber im Grossen Moos - Erläuterungen Ernst Hunziker, Unterhaltsinspektor, Amt für Wasser und Abfass (PDF 72 KB)
Managementkonzept für den Umgang mit dem Biber im Grossen Moos - Folienreferat Ernst Hunziker, Unterhaltsinspektor Amt für Wasser und Abfall (PDF 7265 KB)
Managementkonzept für den Umgang mit dem Biber im Grossen Moos - Folienreferat Beat Köhli, Begleitausschuss Jura-Gewässer-Korrektion + Gemeinden (PDF 148 KB)
Managementkonzept für den Umgang mit dem Biber im Grossen Moos - Referat Grossrat Jakob Etter, Treiten (PDF 16 KB)
Managementkonzept für den Umgang mit dem Biber im Grossen Moos - Folienreferat Grossrat Jakob Etter, Treiten (PDF 7324 KB)
Managementkonzept für den Umgang mit dem Biber im Grossen Moos - Zihlkanal, St. Johannsen (JPEG 2298 KB)
(Foto zvg: Fritz Maurer) - Stausee, Niederried bei Kallnach (JPEG 650 KB)
(Foto zvg: Fritz Maurer) - Halenmattenkanal, Treiten (JPEG 6960 KB)
(Foto zvg: Fritz Maurer) - Naturschutzgebiet Siselen Weiher (JPEG 5183 KB)
(Foto zvg: Fritz Maurer) - Stausee, Niederried bei Kallnach (JPEG 332 KB)
(Foto zvg: Fritz Maurer) - Drainagen, Finsterhennen (JPEG 826 KB)
(Foto zvg: Fritz Maurer) - Brästengraben, Kallnach-Moos (JPEG 5466 KB)
(Foto zvg: Fritz Maurer) - Hagneck Aareauslauf in Bielersee (JPEG 1587 KB)
(Foto zvg: Fritz Maurer) - Radelfingen Au (JPEG 3011 KB)
(Foto zvg: Fritz Maurer) - St. Petersinsel (JPEG 4122 KB)
(Foto zvg: Fritz Maurer)